SongtextAnthem
(The Future)The birds they sang
at the break of day
Start again
I heard them say
Don't dwell on what
has passed away
or what is yet to be.
Ah the wars they will
be fought again
The Holy Dove
She will be caught again
bought and sold
and bought again
the dove is never free.
Ring the bells that still can ring
Forget your perfect offering
There is a crack in everything
That's how the light gets in.We asked for signs
the signs were sent:
the birth betrayed
the marriage spent
Yeah the widowhood
of every government -
signs for all to see.
I can't run no more
with that lawless crowd
while the killers in high places
say their prayers out loud.
But they've summoned, they've summoned up
a thundercloud
and they're going to hear from me.
Ring the bells that still can ring ...
You can add up the parts
but you won't have the sum
You can strike up the march,
there is no drum
Every heart, every heart
to love will come
but like a refugee.
Ring the bells that still can ring ...
Interpretation
(*) ein doppeltes Bild: das Licht der
Wahrheit scheint durch die Risse (das Vergängliche und das Scheitern)
in allem, was wir tun, doch auch mit die Risse selbst sind jene
(**) Wahrheiten
gemeint, dass auch in dem psychosozialen System nichts wirklich
funktioniert - "a crack in everything".
Mit
"Witwenschaft" jeder Regierung meint Cohen vermutlich, dass derDie Interviewzitate bezeugen, wie ernst
es Cohen mit diesem Text ist. Letztlich beschreibt er die völlige
Abwendung von allen Versuchen, die Realität menschenwürdig zu
gestalten, das Leben auf gewöhnliche Weise hinzukriegen. Die Lösung
wird angedeutet: Wirkliche (nicht die romantische!) Liebe ist nur durch
Abwendung zu erreichen: Das Licht erreicht uns, wenn wir die
Vergeblichkeit unseres Wirkens ("cracks in everything") akzeptieren.
Die
Interviewzitate bezeugen, wie ernst es Cohen mit diesem Text ist.
Letztlich beschreibt er die völlige Abwendung von allen Versuchen, die
Realität menschenwürdig zu gestalten, das Leben auf gewöhnliche Weise
hinzukriegen. Die Lösung wird angedeutet: Wirkliche (nicht die
romantische!) Liebe ist nur durch Abwendung zu erreichen: Das Licht
erreicht uns, wenn wir die Vergeblichkeit unseres Wirkens ("cracks in
Übersetzung
Lobgesang
(Die Zukunft)Die Vögel sangen
Bei Tagesanbruch
Fang noch mal von vorne an
Hörte ich sie singen
Häng' nicht an dem
Was vorbei ist
Oder was die Zukunft bringen mag
Es wird wieder
Kriege geben
Die Heilige Taube
Wird wieder eingefangen
Gekauft und verkauft
Und wieder gekauft
Niemals ist sie frei
Läute die Glocken, die noch klingen
Mach Schluss mit all deinen BemühungenEs gibt einen Riss in allemDoch so kommt das Licht herein (*)
Wir baten um Zeichen
Wir erhielten sie:
Um die Geburt betrogen
Die Ehe vergeudet
Die Witwenschaft
Jeder Regierung
Zeichen, die jeder sehen kann (**)
Ich kann nicht mehr mitlaufen
Mit jener gesetzlosen Menge
Während die Killer auf den oberen Plätzen
Lauthals ihre Wahrheiten verkünden
Doch sie haben eine Gewitterwolke
Gegen sich aufgebracht
Und sie werden von mir hören
Läute die Glocken, die noch läuten können ...
Du kannst die Teile addieren
Doch du bekommst nicht das Ganze
Du kannst zum Marsch aufspielen
Doch es fehlt die Trommel
Jedes Herz, jedes Herz
Wird zur Liebe finden
Doch nur als Flüchtling
Läutet die Glocken, die noch klingen ...
..."'Läute die Glocken, die noch klingen' - es gibt nur noch sehr wenige. 'Mach Schluss mit all deinen Bemühungen' - das ist der springende Punkt, auf den es ankommt... Wir haben jenen zentralen Mythos unserer Kultur aus den Augen verloren, der die Vertreibung aus dem Garten Eden beschreibt. In dieser Lage ist keine Lösung, keine Perfektion zu erreichen. Hier können wir nichts mehr vollkommen hinbekommen, weder Ehe noch Job, gar nichts mehr, auch nicht unsere Liebe zu Gott oder unserer Familie oder zu unserem Land. Das alles geht nur unvollständig und schlecht
- "'Es gibt einen Riss in allem", was man zusammenfügt, in Dingen physikalischer oder mentaler Art, in allem, was man konstruiert. Doch, das ist die Stelle, in der Licht eindringt, wo etwas wiederaufersteht, ... und der Ort des Bedauerns. Man begegnet der Gebrochenheit des Ganzen."
Interviews Unlimited for Sony Music, 1992"Es ist schwierig für mich, gerade diesen speziellen Song zu kommentieren, ich habe zehn Jahre daran gesessen. Ich stehe voll und ganz hinter jeder einzelnen Zeile darin. Ich stehe hinter jeder Zeile des ganzen Albums, doch bei diesem Song ganz besonders. Ich habe sehr lange gezögert, ihn herauszubringen, weil etwas noch nicht richtig war oder nicht angemessen oder nicht wahr, oder die Bilder waren mir zu abrupt oder zu aufdringlich, doch so wie er jetzt ist, verdient er sein Erscheinen. Ich hatte den Song schon viele Jahre lang gespielt und wusste, dass ich einem wirklich guten Song auf der Spur war. Ich weiß, dass er für etwas Klares und Starkes in meinem Herzen steht.
Interview 1992 ("The Future Press Kit")Copyright für die Originaltexte bei Sony® Music.Copyright für alle Übersetzungen bei Detlev BölterFast alle Interviewzitate unterhalb der Songtexte stammten im Original von der Website "Diamonds in the lines" von Marc Gaffie. Jetzt wieder erreichbar unter: www.leonardcohen-prologues.com (Gesamtliste)